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Der Nationalpark Maas-Schwalm-Nette (Teil I)

Landschaftsfotografie

Der Naturpark Maas-Schwalm-Nette – ein grenzübergreifendes Projekt

Auf deutscher Seite erstreckt sich entlang der holländischen Grenze der bereits 1965 gegründete Naturpark Schwalm-Nette (ohne die Maas) mit einer Ausdehnung von über 435 km2 . Der niederländische Teil befindet sich rund um die Stadt Roermond in der Provinz Limburg. Zum 50-jährigen Jubiläum 2015 wurde ein Plan (Naturparkplan Vision 2020) vorgestellt, der zahlreiche umweltverträgliche Projekte zur Erhaltung und Weiterführung des Naturparks beinhaltet.

Ich möchte in den nächsten Artikeln hier in meinem Blog auf die Gebiete De-Witt-See (Teil I), Brachter Wald (Teil II), den Elmpter Schwalmbruch (Teil III) und den Nationalpark De Meinweg (Teil IV) eingehen.

Teil I: De-Witt-See (Kleiner De-Witt-See)

In diesem ersten von vier Teilen rund um den Nationalpark Maas-Schwalm-Nette stelle ich den De-Witt-See vor.
Wer direkt alle vier Teile lesen möchte, der kauft sich die aktuelle Zeitschrift “Naturblick” (Ausgabe 03/2017). Dort habe ich einen Artikel zum Thema “Natur vor der Haustür” veröffentlicht.

Der kleine De-Witt-See ist durch einen Bahndamm aus grauer Vorzeit vom großen De-Witt-See getrennt. Der große See ist für die Wasserssportler nutzbar. Der unter Naturschutz stehenden kleine De-Witt-See bietet Beobachtungsmöglichkeiten für zahlreiche Wasservögel wie Gänsesäger, Kormorane, Blesshühner und Haubentaucher. Durch die röhrichtbewachsenen Ufer und Schilfgürtel brüten hier Wasserrallen und Teichrohrsänger. Das gesamte, zwischen Kaldenkirchen und Nettetal gelegene Gebiet ist durch ein Wegenetz auch für Wanderer zugänglich.

Die Haubentaucher

Eine der Attraktionen sind die brütenden Haubentaucher, die sich auch zuweilen mit kleinen Brennweiten bis 200mm einfangen lassen, da sich die Nester direkt am Wegesrand befinden. Gerade bei der besonderen Nähe zu den brütenden Tieren sollte man hier tunlichst die Wege nicht verlassen.
Ich achte beim Fotografieren darauf, möglichst auf Augenhöhe mit den Tieren zu sein, was angesichts der sehr niedrigen Böschung recht unkompliziert machbar ist. Auf der Isomatte verbringe ich dann – ausgerüstet mit einem auf einem Bohnensack aufliegenden 500er Tele – häufig eine ganze Weile, um einen spannenden Moment einfangen zu können. Wer nicht über ein Klappdisplay verfügt, dem sei ein Winkelsucher ans Herz gelegt, da dieser das bodennahe Arbeiten erheblich vereinfacht und den Nackenwirbeln auf Dauer deutliche Entlastung bringt. Viele der Fotos hier habe ich wie beschrieben erstellt. Da ich jedoch mittlerweile mit einer Olympus Ausrüstung arbeite, benötige ich den Bohnensack fast nicht mehr, das das Handling durch ein wesentlich leichteres Objektiv deutlich einfacher ist.

Während der Brutsaison ab etwa April ist der Sonnenstand kurz nach Sonnenaufgang an dem kleinen Flüsschen Nette optimal für schöne Gegenlichtaufnahmen von Vögeln. Da ein Elternteil immer für ca. 3h auf dem Gelege brütet, kann man den Vogel, der das Nest verlassen hat bei der ausgiebigen Gefiederpflege beobachten.
Die Daunenküken, die nach ca. 28 Tagen schlüpfen, ziehen es vor auf dem Rücker der Eltern bequem die Umgebung zu erkunden. So werden sie im Gefieder der Altvögel während der ersten zwei bis zu zehn Wochen geschützt.

Mitten im kleinen De-Witt-See steht ein sehr fotogener bereits abgestorbener Baum, der sehr oft als Rastplatz für Kormorane oder auch den Eisvogel dient. Im Laufe der Jahre wurden die Äste jedoch deutlich weniger, wie ich anhand zweier Vergleichsfotos im Abstand von einigen Jahren bemerkt habe. Gegenüber am Ufer wurde eine stark frequentierte Beobachtungshütte auf einem Holzgestell errichtet. Von hier hat man einen sehr schönen Überblick über das gesamte Areal.

Wildgänse und andere Vögel

Besonders wenn im Winter die Wildgänse im Schwalm-Nette Gebiet zu Gast sind, lassen sich durch die erhöhte Position schöne Flugfotos der Gänse machen. Da die Sonne zu dieser Jahreszeit früh morgens ein sehr weiches seitliches Licht liefert und die Tiere aufgrund der hohen Aufnahmeposition auf Augenhöhe recht nah an der Beobachtungshütte vorbeifliegen, gelingen tolle Flugstudien. Auch der Graureiher ist ein sehr oft gesehener Gast am kleinen De-Witt-See. Daneben finden sich zahlreiche Wasservögel, aber auch Rotkehlchen, Kleiber oder Rohrsänger.
Zu bestimmten Zeiten lässt sich dort auch ein Fischadler auf dem Durchzug sehen.

Landschaftsfotografie

Ein Besuch am De-Witt-See lohnt sich auch für die Landschaftsfotografen. Im Herbst und Winter ist die Uferbewachsung niedrig und ausgedünnt, so dass man den kleinen See gut überblicken kann. Entsprechende Grauverlaufsfilter sollte man in jedem Fall immer dabeihaben, um die Zeichnung im Himmel möglichst ohne Verluste auf den Sensor bannen zu können. Denn je besser das Ausgangsbild belichtet ist, desto weniger muss man die Fotos nachbearbeiten.

 

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