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Auf in die Vogesen

Gämse in den Vogesen

Auf den Spuren der Gämsen

Schon immer haben mich diese Tiere fasziniert! Nicht zuletzt deshalb, weil ich die Gämse immer nur im Skiurlaub oder bei Bergtouren im Sommer in steinigem Gelände in sehr großer Entfernung mit dem Fernglas beobachten konnte.

Nach ein wenig Recherche und vielen persönlichen Kontakten hatte ich die Vogesen und dort das Gebiet um den Berg Hohneck ausmachen können. Zeitlich passten bei mir vier Tage im Mai perfekt in meinen Plan. So braucht es nicht viel Überredungskunst um meinen Kollegen Kevin Theyssen für den Kurztrip nach Frankreich zu begeistern. Einige Wochen zuvor hatte ich mir das Canon 500 mm IS I als gebrauchtes Objektiv nebst einem 1,4 Telekonverter (1,4 TK III) zugelegt. Ein ganz schöner Brocken das Teil und nur mit Einbein oder Stativ zu gebrauchen, dafür aber mit überragender Abbildungsleistung!

Der erste Morgen

Unser erster Morgen brachte uns strömenden Regen und Sturm auf dem Gipfel. Sehr praktisch ist es, dass man mit dem Auto bis auf das Gipfelplateau fahren kann. Ab dort ist das Gelände jedoch sehr weitläufig und man muss sich für eine Region entscheiden. An diesem Morgen stiegen wir jedoch nur kurz aus, da es neben dem Regen auch extrem nebelig war und es daher einfach zu gefährlich war in unbekanntem alpinen Gelände herumzulaufen.

Am Nachmittag verzog sich der Regen und wir machten uns zu einem nahen Bachlauf auf, um uns mit ein paar Langzeitbelichtungen die Zeit bis zum Abend zu vertreiben. Gegen 17.00 Uhr machten wir uns wieder auf zum Hohneck.  Die Gämsen kommen früh morgens und in der Abenddämmerung teilweise bis auf das Gipfelplateau um dort zu grasen. Tagsüber gehen Sie den Menschen dieses Wandergebietes weiträumig aus dem Weg und ziehen sich in tiefere, unzugängliche Lagen zurück.

Auf dem Gipfel des Hohneck

Gegen 18.00 Uhr sichteten wir die ersten Gämsen, die sich langsam – immer wieder kurz grasend – in unsere Richtung bewegten. Zunächst fotografierten wir die Tiere aus eher unvorteilhaften Perspektiven, da wir nicht wussten, welche Fotos noch folgen würden…so hatten wir erst mal ein paar “Sicherheitsschüsse” im Kasten. Die Tiere kamen ohne Scheu immer näher. Kurz darauf saßen wir in Mitten von ca. 10 Gämsen, die uns natürlich bemerkten, aber sich nicht stören ließen. Wir verhielten uns ruhig, saßen oder lagen auf dem Boden und ausser dem Klicken der Verschlüsse und den Schmatzgeräuschen der Tiere war nichts zu hören. Was für ein Erlebnis! Zum Glück hatte ich noch das 100-400er dabei, denn die Naheinstellgrenze des 500er war schnell erreicht.

Wir stellten den Tieren auch nicht weiter nach…sie hatten eine noch schmackhaftere Stelle ausgemacht und liefen weiter den Hang hinauf. Wir haben bis zum letzten Sonnenstrahl fotografiert und machten uns dann auf den Rückweg…das Equipment schon verstaut. Doch plötzlich stand eine Gams auf dem Kamm des Hangs in schönstem Abendrot und ich konnte noch schnell ein letztes Foto machen. Wow, das mußte erst mal bei einem frisch Gezapften ausführlich besprochen werden. 🙂

Sonnenaufgang in den Vogesen

Am nächsten Morgen waren wir vor Sonnenaufgang wieder oben. Auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht. Wir konnten mehrere Gruppen von vier bis zu zwölf Tieren ausfindig machen. Wir ließen uns wieder an einer Stelle nieder, von der wir glaubten, dass die Tiere uns passieren würden. Sie waren jedoch deutlich aufmerksamer und etwas unruhiger als am Vorabend. Auch hier gelangen uns wieder – für einen ersten Besuch in diesem Gebiet – ganz nette Aufnahmen. Beim nächsten Besuch (den es mit Sicherheit geben wird!) kann man sich dann gezielt ganz bestimmten Posen, Situationen und Lichtstimmungen widmen. Wenn man zum ersten Mal an einem Ort ist, bringt man oft sehr viele Fotos mit um einen Überblick zu bekommen. Jedoch entstehen dann auch Ideen, die man beim nächsten Mal umsetzen möchte. Die Zahl der Fotos nimmt dann ab, deren Qualität jedoch meist zu, da nun die komplette Zeit zum Fotografieren zur Verfügung steht. Die Orientierungsphase im Gelände vor Ort ist dann einfach kürzer. Insgesamt waren es wunderschöne Tage in den rauhen Vogesen bei den Gämsen!

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